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Augenpflege – sinnvoll oder überflüssig?

Warum die richtige Pflege für die Augenpartie kein Luxus, sondern gezielte Hautgesundheit ist

Die Frage, ob man wirklich eine eigene Augenpflege benötigt, begegnet Apothekenmitarbeiter:innen immer wieder. Viele Kund:innen greifen lieber zu einer klassischen Gesichtscreme und fragen sich, ob das nicht ausreicht – schließlich „ist das doch auch Haut, oder?“

Und genau hier lohnt sich der Blick ins Detail: Die Augenpartie gehört zu den empfindlichsten Regionen unseres Gesichts – und unterscheidet sich in ihrer Struktur, Pflegebedürftigkeit und Empfindlichkeit deutlich vom restlichen Hautbild.

🔬 Warum die Haut um die Augen anders ist

Die Haut rund um die Augen ist etwa 0,5 Millimeter dünn – im Vergleich dazu misst die Wangenhaut rund 2 Millimeter. Hinzu kommt:

  • Es gibt kaum Talg- und Schweißdrüsen in diesem Bereich

  • Sie ist durch unsere Mimik und das ständige Blinzeln dauerhaft in Bewegung

  • Die natürliche Hautschutzbarriere ist hier besonders anfällig

  • Gleichzeitig ist sie nahe an den Schleimhäuten – was sie besonders reizempfindlich macht

All diese Eigenschaften führen dazu, dass die Augenpartie schneller zu Trockenheit, Fältchen, Schwellungen, Rötungen oder Reizreaktionen neigt. Die Haut verliert hier besonders schnell an Spannkraft – was sich visuell oft zuerst in diesem Bereich zeigt.

💡 Was eine gute Augenpflege leisten kann

Eine wirksame und gut formulierte Augenpflege ist kein überflüssiger Pflege-Schritt, sondern eine gezielte Maßnahme zur Hautgesundheit. Sie sollte:

  1. Feuchtigkeit spenden, ohne zu überpflegen→ Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Glycerin oder Aloe Vera durchfeuchten intensiv, ohne zu belasten.

  2. Gezielt gegen Schwellungen und Augenringe wirken→ Hier kommen Koffein, Niacinamid oder Augentrostextrakt zum Einsatz, um die Mikrozirkulation anzuregen und Schatten optisch zu mildern.

  3. Die empfindliche Hautbarriere stärkenCeramide, Panthenol und hautberuhigende Thermalwasser helfen, Reizreaktionen zu verhindern.

  4. Sehr gut verträglich sein→ Augenpflege ist in der Regel duftstofffrei, ohne aggressive Konservierer und auf ophthalmologische Verträglichkeit geprüft – viele klassische Gesichtscremes sind das nicht.

🧴 Wie unterscheidet sich Augenpflege von einer normalen Gesichtscreme?

Der Unterschied liegt nicht nur in der Formulierung, sondern auch in der Textur und Dosierung. Gute Augenpflegeprodukte sind:

  • Feiner in der Konsistenz

  • Schnell einziehend, damit sie nicht „kriechen“

  • Speziell auf die Schleimhautnähe abgestimmt

  • Häufig in kleinen Mengen mit präzisem Applikator oder Roll-on erhältlich

Zudem enthalten viele Augenpflegeprodukte einen zusätzlichen Lichtschutzfaktor, um UV-induzierter Hautalterung gezielt vorzubeugen.

💬 Wie kann man Augenpflege im HV erklären?

Die meisten Kund:innen entscheiden sich nicht von selbst für eine Augenpflege. Darum ist es hilfreich, aktiv nachzufragen:

„Spüren Sie manchmal Spannungsgefühl oder Trockenheit rund um die Augen?“ „Gerade im Sommer ist die Augenpartie oft besonders beansprucht – darf ich Ihnen etwas Leichtes und Beruhigendes zeigen?“

Fazit: Augenpflege lohnt sich – für Haut und Beratungsgespräch

Augenpflege ist kein luxuriöses Extra, sondern ein gezielter Schritt zur Unterstützung einer sehr empfindlichen Region. Wer das Warum gut erklärt, kann nicht nur Vertrauen gewinnen, sondern auch eine echte Beratungskompetenz aufbauen, die sich langfristig auszahlt – für Kund:innen und für das Apothekenteam.


Herzliche Grüße

Deine Nancy

PK Akademie

ree

 
 
 

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