Braucht jede Haut ein Peeling?
- NancyPKAkademie

- 1. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Warum regelmäßiges Peelen auch bei empfindlicher Haut sinnvoll ist
Peeling ist mehr als nur ein kosmetischer Zwischenschritt – es ist ein essenzieller Bestandteil der Hautpflege. In der Apotheke taucht in der Beratung oft die Frage auf: „Muss ich überhaupt ein Peeling verwenden – und wenn ja, welches?“ Gerade bei empfindlicher Haut sind viele Kund:innen skeptisch. Doch mit dem richtigen Wissen lässt sich diese Unsicherheit schnell ausräumen.
Was macht ein Peeling eigentlich?
Unsere Haut erneuert sich laufend. Etwa alle 28 Tage wandern neue Zellen aus der Basalschicht der Epidermis nach oben. Abgestorbene Zellen werden dabei normalerweise von selbst abgestoßen. Doch dieser Prozess kann ins Stocken geraten – durch äußere Einflüsse wie UV-Strahlung, trockene Luft oder Stress, aber auch durch Alterungsprozesse und ungeeignete Pflege.
Die Folgen:
Die Haut wirkt fahl, uneben oder stumpf.
Verhornungen entstehen, die Poren verstopfen.
Wirkstoffe aus Cremes oder Seren können schlechter eindringen und wirken weniger effektiv.
Ein gezieltes Peeling unterstützt diesen natürlichen Erneuerungsprozess, indem es abgestorbene Hautzellen entfernt und so die Hautoberfläche verfeinert. Gleichzeitig verbessert es die Aufnahmefähigkeit für nachfolgende Pflegeprodukte und lässt die Haut sichtbar frischer, glatter und klarer erscheinen.
Warum auch empfindliche Haut von Peelings profitiert
Viele Kund:innen glauben, ein Peeling sei „zu stark“ für empfindliche Haut. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Gerade sensible Haut neigt zur Verhornung, da sie oft sehr schonend gereinigt wird oder aus Angst vor Irritationen gar keine tiefere Reinigung erfährt.
Bleiben abgestorbene Hornzellen dauerhaft auf der Haut, können sie:
Rötungen begünstigen,
Unreinheiten fördern,
und das Hautbild insgesamt verschlechtern.
Ein sanft formuliertes Peeling – abgestimmt auf Hauttyp und Hautzustand – kann hier entscheidend helfen. Es löst verhornte Strukturen, ohne die Hautbarriere zu belasten, und bereitet die Haut optimal auf die Pflege vor.
Die drei wichtigsten Peelingarten – fachlich erklärt
Damit du als beratende Fachkraft in der Freiwahl überzeugend argumentieren kannst, lohnt sich ein Blick auf die unterschiedlichen Wirkmechanismen:
1. Mechanisches Peeling
Diese Peelings arbeiten mit feinen Schleifkörpern oder Körnchen und wirken durch Reibung. Sie entfernen lose Hautzellen direkt beim Auftragen. Geeignet für: robuste, dickere Haut mit starker Verhornung oder Seborrhoe .Nicht geeignet für: empfindliche, barrieregestörte oder zu Rötung neigende Haut. Risiko: Mikroverletzungen, Irritationen oder Barrierestörungen.
2. Chemisches Peeling
Basierend auf Fruchtsäuren (AHA), Milchsäure, Mandelsäure oder Salicylsäure (BHA). Diese lösen abgestorbene Hautzellen durch Veränderungen im pH-Wert oder Enzymaktivität – ganz ohne Rubbeln. Geeignet für: unreine, fettige, fahle oder reifere Haut mit verlangsamtem Zellumsatz. Je nach Konzentration auch bei empfindlicher Haut anwendbar, wenn pH-Wert und Begleitstoffe stimmen.
3. Enzympeeling
Die sanfteste Variante. Hier kommen natürliche Enzyme wie Bromelain (aus Ananas) oder Papain (aus Papaya) zum Einsatz. Diese spalten Proteine in den Zellverbindungen und lösen abgestorbene Hautzellen schonend ab – ganz ohne mechanische Reibung. Ideal für: empfindliche, trockene, dünne oder reaktive Haut – auch bei Rosacea, Neurodermitis oder Couperose geeignet.
Beratung in der Freiwahl – deine Schlüsselrolle
Wenn Kund:innen fragen:
„Ich habe empfindliche Haut – brauche ich überhaupt ein Peeling?“
Dann antworte selbstbewusst:
„Gerade empfindliche Haut profitiert von einem regelmäßigen, sanften Peeling. Wichtig ist, dass es zu Ihrem Hauttyp passt. Ich zeige Ihnen gerne, worauf Sie achten sollten.“
Mit nur wenigen gezielten Fragen findest du schnell heraus, welche Peelingform empfehlenswert ist:
Reagiert die Haut schnell auf neue Produkte?
Besteht eher Trockenheit, Fettglanz oder Verhornung?
Ist ein Soforteffekt oder eine langfristige Verbesserung gewünscht?
Deine Empfehlung muss nicht markenbasiert sein – sondern bedarfsorientiert. So entsteht Vertrauen und fachlich fundierte Beratung, die sich spürbar vom Drogerieverkauf abhebt.
Fazit: Peelen ja – aber bitte passend
Einmal pro Woche ein hauttypgerechtes Peeling anzuwenden, ist nicht nur empfehlenswert, sondern oft entscheidend für den Pflegeerfolg. Nicht jede Haut verträgt alles – aber jede Haut braucht Unterstützung bei der Regeneration.
Mit dem richtigen Wissen kannst du deine Kund:innen souverän beraten – und ihnen zeigen, wie moderne Apothekenkosmetik heute funktioniert: effektiv, hautschonend und individuell.

Deine PK Akademie Pharma & Kosmetik
Für Wissen, das wirkt – und Beratung, die bleibt.

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