Sensible Haut im Sommer – Wie du Rosacea, Neurodermitis und Kinderhaut kompetent berätst
- NancyPKAkademie
- 25. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Der Sommer stellt sensible Haut auf eine echte Belastungsprobe. Während viele Menschen die warme Jahreszeit genießen, ist sie für Betroffene mit empfindlicher Haut oft ein Spießrutenlauf: Rötungen, Spannungsgefühle, Pusteln oder Juckreiz treten bei hohen Temperaturen besonders häufig auf.
In der Apotheke steigt jetzt die Nachfrage nach geeigneter Pflege – und genau hier kannst du mit deiner Kompetenz glänzen. Ob Rosacea, Neurodermitis oder empfindliche Kinderhaut: Mit gezielten Empfehlungen, verständlicher Aufklärung und viel Einfühlungsvermögen vermittelst du nicht nur Sicherheit, sondern auch echte Erleichterung im Alltag.
🌺 Rosacea – Wenn das Gesicht plötzlich „explodiert“
Rosacea-Patient:innen erleben im Sommer oft eine Verschlechterung ihres Hautbildes. Der häufigste Auslöser: Hitze, UV-Strahlung, Alkohol, heiße Getränke oder scharfe Speisen.
Typische Symptome:
flächige Rötungen, meist im Wangen-, Nasen- und Stirnbereich
sichtbare Äderchen (Teleangiektasien)
Brennen, Stechen, Hitzegefühl
in fortgeschrittenen Fällen: Pusteln oder Verdickungen
Sommer-Tipp: Die Hautbarriere ist bei Rosacea sehr empfindlich. Wärme und UV-Strahlung verstärken Entzündungen. Deshalb ist ein konsequenter UV-Schutz entscheidend – am besten mineralisch und reizfrei.
Was du empfehlen kannst:
Reizfreie Reinigung (möglichst ohne Tenside, ohne Alkohol, ohne Duftstoffe)
Beruhigende Wirkstoffe wie Panthenol, Süßholzwurzelextrakt, Niacinamid
Thermalwasser-Sprays zur Kühlung zwischendurch
Lichtschutz mit LSF 50+, vorzugsweise mineralisch, ohne Emulgatoren
So könntest du beraten:„Ihre Haut braucht jetzt vor allem Ruhe und Schutz – ich empfehle eine leichte, beruhigende Pflege, die speziell für Rosacea entwickelt wurde. Und ganz wichtig: Ein täglicher Sonnenschutz ist Ihr bester Begleiter in diesem Sommer.“
🧴 Neurodermitis – Auch im Sommer eine Herausforderung
Viele denken, im Sommer sei die Haut bei Neurodermitis automatisch besser – das stimmt nur teilweise. Zwar kann UV-Licht in niedriger Dosis entzündungshemmend wirken, aber Schweiß, Pollen, Sonnencremes und Badezusätze reizen die ohnehin gestresste Haut zusätzlich. Außerdem nehmen viele im Sommer weniger reichhaltige Pflege – was zur Verschlechterung führen kann.
Typische Symptome:
trockene, raue, juckende Hautstellen
Rötungen, Ekzeme, Kratzspuren
häufige Lokalisationen: Kniekehlen, Ellenbeugen, Nacken, Hände, Gesicht
Was du empfehlen kannst:
Kühlende Lotionen mit Panthenol, Glycerin oder Ceramiden
Reizfreie Duschprodukte mit rückfettenden Eigenschaften
Bei Kindern: Produkte mit minimalen Inhaltsstoffen (frei von Duftstoffen, Konservierungsmitteln, Farbstoffen)
Basispflege mit Urea (max. 5 %), um die Hautfeuchtigkeit zu stabilisieren
Zusätzlicher Tipp:Nach dem Baden oder Schwimmen sollte die Haut nicht abgerubbelt, sondern vorsichtig abgetupft werden – und direkt im Anschluss rückgefettet werden, solange die Haut noch feucht ist.
Beratungseinstieg:„Im Sommer ist Ihre Haut durch Chlor und Schweiß besonders empfindlich – ich empfehle Ihnen eine leichte, aber wirkungsvolle Basispflege, die die Haut stärkt und Reizungen vorbeugt.“
👶 Empfindliche Kinderhaut – besonders im Sommer gut schützen
Kinderhaut ist besonders schutzbedürftig. Sie ist dünner, produziert weniger Talg, verliert schneller Feuchtigkeit und reagiert empfindlicher auf äußere Reize. Gerade im Sommer kommen Eltern häufig mit Fragen zur richtigen Pflege, zu Hitzepickeln oder dem geeigneten Sonnenschutz.
Typische Sommerprobleme bei Kindern:
Sonnenbrand trotz Creme
Hitzepickel auf Rücken oder Brust
trockene, gereizte Haut nach dem Baden
Juckreiz oder Rötungen in den Beugen
Was du empfehlen kannst:
Mineralischer Sonnenschutz (LSF 50+) mit Zinkoxid oder Titandioxid, ohne Nanopartikel
pH-hautneutrale Reinigungslotionen, parfumfrei und ohne Farbstoffe
Pflegende After-Sun-Produkte mit Panthenol oder Haferextrakt
Leichte Bodylotions mit rückfettender Wirkung – nach jedem Baden!
Beratungstipp:„Gerade Kinderhaut braucht viel Schutz und wenig Inhaltsstoffe. Ich zeige Ihnen gern eine Pflege, die mild, aber trotzdem wirksam ist – und auch bei empfindlicher Haut geeignet.“
🧠 Zusätzlicher Expertenimpuls: Das Beratungsumfeld zählt
Sensible Haut benötigt nicht nur das richtige Produkt, sondern auch eine sensible Ansprache. Betroffene sind oft frustriert oder fühlen sich hilflos – besonders, wenn sie auf kosmetische Produkte in der Vergangenheit schlecht reagiert haben.
Ein ruhiges, verständnisvolles Gespräch auf Augenhöhe macht den Unterschied. Statt Fachjargon zählen jetzt: Beobachtung, aktives Zuhören und gezielte Fragen wie:
„Wie fühlt sich Ihre Haut aktuell an?“
„Gibt es Produkte, die Sie in letzter Zeit gut oder gar nicht vertragen haben?“
„Was ist für Sie bei der Pflege besonders wichtig – Schutz, Beruhigung oder Feuchtigkeit?“
✅ Fazit: Deine Beratung schafft Sicherheit – und Entlastung
Sensible Hauttypen brauchen im Sommer keine aggressiven Therapien, sondern einen klaren Kompass: Welche Pflege beruhigt? Welche Inhaltsstoffe vermeiden? Wie kann ich meiner Haut vorbeugen, bevor sie „überreagiert“?
Genau das kannst du als pharmazeutisches Fachpersonal leisten: Orientierung, Sicherheit, einfache Lösungen – und das Vertrauen, dass Apothekenkosmetik nicht überfordert, sondern genau richtig dosiert ist.
Sicher beraten. Kompetent verkaufen.
Nancy – PK Akademie Pharma & Kosmetik

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