Sommerberatung in der Apotheke – Was die Haut jetzt wirklich braucht

NancyPKAkademie
30. Juni
3 Min. Lesezeit

Wenn es draußen heiß wird, hat auch die Haut andere Bedürfnisse.Während wir die Sonne genießen, kommt unsere Haut schnell aus dem Gleichgewicht: intensive UV-Strahlung, höhere Temperaturen, vermehrtes Schwitzen und trockene Raumluft durch Klimaanlagen stellen sie auf eine harte Probe. Gerade in dieser Zeit ist eine fundierte und einfühlsame Beratung in der Apotheke besonders gefragt – vor allem in der Freiwahl, wo Kund:innen auf der Suche nach unkomplizierten, aber wirksamen Lösungen sind.

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du saisonale Hautveränderungen richtig einschätzt und worauf es in der Sommerberatung wirklich ankommt – mit ganz konkreten Tipps für den HV-Bereich.

☀️ Was verändert sich im Sommer mit der Haut?

Viele Kund:innen berichten im Sommer von ganz neuen oder verstärkten Hautproblemen:

Spannungsgefühle trotz Glanz
Unreinheiten, die plötzlich auftreten
ein gereiztes Hautgefühl nach dem Aufenthalt im Freien
oder das Gefühl, dass die „gewohnte Pflege“ plötzlich nicht mehr passt.

Diese Veränderungen sind meist kein Zufall. Die Kombination aus UV-Strahlung, Schweiß, Salz- oder Chlorwasser und klimatisierter Luft wirkt auf die Haut wie ein Stresstest. Gleichzeitig wechseln viele Kund:innen intuitiv zu leichteren Produkten – aber ohne gezielte Beratung kann das schnell zu einer Unterversorgung oder Reizungen führen.

💡 3 Tipps für deine Sommerberatung in der Freiwahl

1. Leichte Texturen gezielt empfehlen – aber wirkungsvoll

Im Sommer gilt: Weniger ist mehr – aber nicht weniger wirksam!Produkte mit leichten, feuchtigkeitsspendenden Formulierungen wie Fluids, Sprays oder Gel-Cremes sind ideal. Besonders bewährt haben sich Wirkstoffe wie:

Hyaluronsäure – spendet intensiv Feuchtigkeit
Algenextrakte – beruhigen, remineralisieren und kühlen
Panthenol & Glycerin – stärken die Hautbarriere und wirken reizlindernd

Beratungstipp: Lass deine Kund:innen die Textur spüren. Ein kurzer Test auf dem Handrücken sagt oft mehr als viele Worte – gerade im Sommer suchen Menschen nach einem frischen, angenehmen Hautgefühl.

2. Reinigung nicht vernachlässigen – sie ist die Basis

Sonnencremes, Schweiß und Umwelteinflüsse belasten die Haut – besonders im Sommer. Wird nicht gründlich, aber sanft gereinigt, entstehen Unreinheiten und Reizungen.Empfehle daher eine milde, aber effektive Reinigung:

Mizellenlösungen für sensible Hauttypen
Reinigungsgels oder -schaums bei Mischhaut oder vermehrter Talgproduktion

Wichtig: Reinigung auch am Morgen ist sinnvoll, da sich über Nacht Schweiß und Hautfette ansammeln.Frage im Gespräch: „Wie reinigen Sie Ihre Haut aktuell morgens und abends?“Das öffnet den Dialog ohne zu belehren – und ermöglicht gezielte Empfehlungen.

3. Nicht nur den Hauttyp, sondern den Hautzustand beraten

Der wohl häufigste Beratungsfehler: Die Annahme, dass der Hauttyp unverändert bleibt. Dabei verändert sich das Hautbild im Sommer oft deutlich. Die sonst trockene Haut glänzt plötzlich, die sensible Haut reagiert verstärkt, und auch fettige Haut kann paradox trocken wirken.

Professionelle Beratung beginnt hier mit der richtigen Fragestellung:

„Wie fühlt sich Ihre Haut aktuell an?“
„Was hat sich in den letzten Wochen verändert?“
„Womit fühlen Sie sich gerade nicht mehr wohl?“

Diese Fragen holen deine Kund:innen genau da ab, wo sie stehen – und zeigen gleichzeitig deine Beratungskompetenz.

📌 Fazit: Sommerberatung ist keine „Saisonaufgabe“ – sondern echte Kundenbindung

Die Sommermonate sind ideal, um durch situativ relevante Beratung Vertrauen aufzubauen und Kompetenz zu zeigen. Wer sich jetzt ernst genommen und gut beraten fühlt, kommt mit Sicherheit wieder – auch nach dem Urlaub oder bei Herbstproblemen.

Als Apotheke kannst du hier mit kleinen, aber durchdachten Empfehlungen echten Mehrwert bieten – ganz ohne Behandlungsraum, aber mit viel Wirkung.

Dieser Leitfaden darf gerne im Team geteilt, in der Sichtwahl ausgelegt oder zur internen Schulung genutzt werden.

Nancy - PK Akademie Pharma & Kosmetik